Heiner Goebbels – Eislermaterial

Brecht-Gefährte, USA-Exilant, Arbeiterchor-Gründer – das sind nur einige Stationnen im Leben des Hanns Eisler. Von diesem deutschen Aktivisten, dem es um den sozialistischen Gedankengang in der Musik ging und der dabei aufs Niveau statt auf den stumpfen Propaganda-Ton hörte. Dass Eisler in Heiner Goebbels einen Geistesbruder gefunden hat, ist ein Glücksfall. Denn auch Goebbels Herz schlägt links und mit dem Anspruch, Populärmusik und Klassik in einen anregenden Einklang zu bringen. Schon als Mitglied des „Sog. linksradikalen Blasorchesters “ in den Siebzigern ist Goebbels früh auf Tuchfühlung mit Eisler gegangen. Jetzt ist endlich sein EISLER-MATERIAL auf CD erschienen, ein Projekt, das als Kulturexportschlager die halbe Welt gesehen hat. Schließlich ist dieses Klang-Porträt über Eisler mehr als nur ein Plädoyer für eine bessere Welt. Es ist eine Collage aus stürmischen Rhythmen, freiheitlichen Jazz-Statements und hymnischer Gelassenheit, die an Charlie Hadens Liberation Orchestra erinnert. Und zwischen die Goebbels Gesprächsfetzen von Eisler montiert und dann noch Brecht-Lieder arrangiert hat, die Josef Bierbichler mit seiner unnachahmlich schütteren Stimme singt. Denn eines wissen Eisler und Goebbels genau-, ohne den poetischen Funken bleibt jede Kampfeslust ein Rohrkrepierer.

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