Herbert Grönemeyer
Der Sänger, der seiner Umwelt heiser aber laut die Stirn bietet, mit einer neuen deutschen Zusiondsbeschreibung. Ihr Titel: CHAOS — weil nichts mehr sein wird, wie es war, weil die alte Ordnung nicht mehr zählt und ein Neuanfang dringend geboten ist.
Das ist schon deswegen nicht besonders originell, weit inzwischen fast jedes Managerseminor die Chaos-Theorie behandelt und Grönemeyer in seinem kritischen Wort-Gesang oft nicht über eine Ist-Beschreibung hinauskommt. Schön wäre ja gewesen, wenn der Künstler selbst den Titel seiner Platte beherzigt hätte. Doch statt ouf Neuanfang setzt Grönemeyer musikalisch ouf Nummer Sicher: typische Up-Tempo-Nummern mit einem Schuß Rhythrn V Blues, die üblichen Stakkato-Rhythmen mit den leidenschaftlichen Wortkanonaden, dazu ein paar Feuerzeug-Balladen.
Wer aber schon immer der Meinung war, Gröni sei die ehrlichste Haut unter den deutschen Glaubwürdigkeits-Aposteln, der wird im CHAOS so manche sozialkritische Offenbarung entdekleen. Denn verglichen mit anderen Werken deutscher Dichtkunst blitzen Grönemeyers Texte noch immer messerscharf.
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