Hoelderlin – New Faces

Hoelderlin s „New Faces heissen im einzelnen Eduard Schikke (dr), von Schicke-Führs-Fröhling, sodann Rüdiger Elze (g) und Tommy Lohr(g).Übriggeblieben sind Hans Bäär (b) und Joachim Grumbkow(keyb) sowie der gelegentliche Sänger Nops Noppeney. Außerdem: Chris Grumbkow, Lyrik und Motorik).

Nachdem sich Hoelderlin’s beste LP „Rare Birds“ bislang am schlechtesten verkauft hat, fragt man sich, was diese Jungs bloß machen sollen, damit es endlich bundesweit und noch weiter richtig losgeht. Aus diesem Dilemma hat die Band – ob intuitiv oder aus Kalkül, weiß ich nicht – das haargenau Passende gedreht. Die neuen Mitglieder haben neue Einflüsse eingebracht, als da sind: weit mehr Drive im Rhythmus, rocknähere, glänzend tanzbare Arrangements, dröhnend-bohrende Gitarrengefechte – und im wunderbaren Kontrast: Nops coole Stimme. „Somebody’s Calling“, auch als Single, paßt in den derzeitigen Trend einer Vermischung von Rock, Disco und Funk. Und paßt insgesamt in die „Revolution“ der deutschen Rockszene: Energisch zum Publikum hin, dabei Qualität bewahren, aber nicht mehr in Kultur- oder Kosmossumpf abgleiten. Die Vision ist bereits keine mehr: Mit Wallenstein, Hoelderlin, Kraftwerk, Can, Scorpions und so weiter in die Hitparaden. Für die Schlagersänger bleibt eh noch genug übrig. „New Faces“ ist eine Kehrtwendung, die alle Kriterien einer Orientierung zum Publikum hin erfüllt, ohne Ausverkauf zu betreiben. Vom Glückwunsch ausgenommen: „High In Shanghai“.