Holly Golightly – My First Holly Golightly Album

Holly Golightlys Karriere, da ist sich die der Künstlerin seit jeher zugetanen Kritikerschar einig, hat noch nicht die Reiseflughöhe erreicht, die ihr von Rechts wegen zusteht. Bei Holly ist noch Luft nach oben, ob nun mit oder ohne Unterstützung der White Stripes, mit oder ohne Namedropping von Jack White. Manchmal muß man noch mal ganz von vorne anfangen, und wenn es mit einer langbeinigen Lüge ist. My First Holly Golightly Album ist weder Hollys Debüt-Platte, noch wird diese Song-Kollektion für den Großteil der Käufer den Erstkontakt mit Mrs. Golightly bedeuten. Die CD enthält schlicht 17 Songs, die Holly Golightly gerne und oft live spielt. Hollys Lieblingssongs vielleicht. Vernünftigerweise keine Live-Aufnahmen, weil die Beiträge auf 97 Prozent aller Live-Platten, die ich kenne, gefährliche Luftlöcher haben. So sollen die Beat- und Trash-Rock-Pretiosen der Frau Golightly lieber in originärem, originalem Glanz erstrahlen, mögen wir nur mit besten Erinnerungen in ihre Konzerte ziehen. „Your Love Is Mine“ (1998) von der Compilation Singles Round Up ist drauf, und alleine dafür kann man Holly Golightly schon einen dicken Kuß schicken: Komponiert von Ike Turner, aufgenommen mit Dan Melchior (Gitarre] und Headcoatees-Drummer und Boyfriend Bruce Brand, ein funkelndes Stück Ewigkeit aus der eigenen Küchenzeile. „Black Night“, ursprünglich auf Truly She Is None Other (2003) veröffentlicht, stellt die elegante Balladina Golightly vor. Nur von Ii Blood, 1999 mit Kumpel-Mentor Billy Childisch entstanden, ist hier nichts zu hören. Billy Childish hat Holly Golightly eh schon die Überholspur angeboten: Holly, Holly, nun werd‘ doch endlich berühmt!

www.hollygolightly.com