Hot Water Music – Caution
Was 1974 mit den Ramones begann, entwickelt sich zur Fortsetzungsgeschichte ohne Ende. Einer nie versiegenden Quelle gleich, bringt der musikalische Jungbrunnen Punkrock seither fast ohne Unterbrechung neue Sprudelköpfe hervor. Waren es in den achtziger Jahren Größen wie Black Flag, die Dead Kennedys und Social Distortion, folgten in den Neunzigern Green Day, Offspring und NO FX. Zum Ende des letzten Jahrzehnts servierten uns die Majors mit Blink 182 und Sum 41 Punk in seiner bislang kommerziellsten und dünnsten Form. Jetzt steht eine neue Generation von Pogokapellen in den Startblöcken, die sich vom verwässerten Pop-Punk abheben wollen, Bands wie Jimmy Eat World, The Get Up Kids und Hot Water Music. Letztere stammen aus Gainesville, Florida und zeichnen sich durch ein Areal instrumentaler und kompositorischer Fähigkeiten aus, von denen Johnny Rotten nicht mal zu träumen wagte. Da wäre zum einen das Zusammenwirken der Vokalisten Chuck Ragan und Chris Wollard, beide in der Lage, sowohl Harmonie- als auch Sologesänge anzustimmen und damit jeden Song zur Hymne zu machen – unverzichtbar für das immergrüne Genre Punkrock. Hinzu kommen vergleichsweise filigrane Kenntnisse des Gitarrespiels, das simple Riffing der Pioniere ist einem kunstvollen Wechselspiel schneller Soli und kerniger Akkorde gewichen. Selbst Tempi-Wechsel und langsame Songparts – früher absolut tabu im Punk – gehören bei diesem Vierer zum Standard. Die Mühe und Zeit, die das Quartett in dieses neue Dutzend aufregender Lieder investierte, hat sich definitiv ausgezahlt, mit CAUTION lässt es den Status des Geheimtipps hinter sich. www.hwmrock.com
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