Hotel Rimini

ALLEIN UNTER MÖBELN

Hotel Rimini/Listen Collective (VÖ: 27.10.)

Das Herz auf der Zunge und das Gesicht im Wind: Der Indie-Pop der Leipziger ist rau und weltumarmend zugleich.

„Sein Name fiel nur selten – und den wenigsten ein“: Julius Forster zeigt früh, um was es ihm und seiner Band Hotel Rimini geht. Die Leipziger:innen, zu denen unter anderem Trümmer-Mann Paul Pötsch gehört, malen kleine Bilder, die nie allzu konkret werden, obwohl sie total dicht ranzoomen, die Wortspiele pflegen, aber die Wortspielhölle meiden. Gebettet werden diese in eine Musik, die sich den Begrifflichkeiten entzieht, die mal am Jazz oder am Chanson geschult ist, aber trotzdem die Form des Popsongs zu sehr schätzt, um manieriert zu wirken.

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Während Songs wie „Jubel Trubel Eitelkeit“ knapp dreiminütig und mit treibendem Schlagzeug am Postpunk kratzen, weint an anderer Stelle, etwa in „Schwedische Gardinen“, die Geige salzige Tränen. Element Of Crime und Rio Reiser werden gerne als Vergleichsparameter in den Raum geworfen; das geht schon auf, verlangt aber nach ein paar Fußnoten. Denn bei Hotel Rimini gehören Instrumentalpassagen immer mit ins Bild, das Plakative von Ton Steine Scherben fehlt hingegen völlig. Ein Glück, denn in diese Songs sollte man schon seine eigenen Revolutionsideen reinpacken.

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