Howe
Confuence
Äußerst intime Momentaufnahmen eines Ausnahmemusikers.
Kunstler, die sich ihres Nachnamens entledigt haben oder noch nie einen besaßen, sind entweder gottähnliche Größen oder musikalische Nullnummern mit Hang zum Volkstümlichen, wir erinnern uns an Elvis, Prince und Heino. Bei Howe liegt der Fall anders. Howe Gelb, Erfinder einer der einfallsreichsten US-Bands der letzten Dekade (Giant Sand), leistet sich mit seinem neuen Album auch musikalisch den Luxus der Reduktion auf das Wesentliche. HOWE enthält 16 Songs, die mit verschiedenen Musikern und Produzenten aufgenommen wurden (John Parish, Kevin Salem, Grandaddy); selbstbewusster stellt kaum jemand seine Intimsphäre auf Platte aus. Nach der erst kürzlieh veröffentlichten Songsammlung HIS-SER und dem Giant-Sand-Album CHORE OF ENCHANTMENT bestätigt Gelb innerhalb kürzester Zeit seinen Rang als Ausnahmemusiker. Howe singt Lieder von Bildern, die an seinem geistigen Auge vorbeiziehen, dazu rumort eine Orgel im Bauch des Musikanten. Die Songs besitzen genügend krude Metaphern, um einen kaputten Road-Movie zu pflastern, werfen aber zur gleichen Zeit herzergreifende Melodien ab, wenn man sich nur auf sie einlässt.