I Like It Vol. 2

Das Konzept von I Like It : Jeweils vier DJs liefern ihre drei Lieblingssongs ab, ganz unabhängig davon, was sie aktuell auflegen, unabhängig auch von stilistischer Ordnung oder mixverträglicher Dramaturgie. Zusätzlich gibt es im Booklet zu jedem Schallplattenunterhalter ein Kärtchen mit kurzen Linernotes zu den Stücken sowie ein paar Antworten auf informativ wie unterhaltsam ausgerichtete (DJ-)Fragen. („Do you like cooking? What?“ Richard Dorfmeister: „Wiener Schnitzel.“) Trevor Jackson tut sich erwartungsgemäß an der von ihm favorisierten Clubmusik der 80er gütlich: Pop-Dubvon Colourbox, sinnlicher Mini mal-Da nee pop von Julian Jonah und ein New-Wave-durchtränkter Maxi-Marathon von Propaganda haben es ihm angetan. Daß Stefan Betke alias Pole, statt an dereigenen Elektronika festzuhalten, Reisen in stilistisch weit entfernte Gefilde unternimmt, ist ebenso keine Überraschung. Sein Mix aus David Thomas sowie den eher vernachlässigten HipHoppern The Goats und Headset ist bunt und vielsagend. Brian-Eno-Fan Richard Dorfmeister setzt mit Friedrich Guldas Solo-Piano-Jazz, einem African-Funk-Tune von Allez Allez und Cans „Shikako Maru Ten“ weitaus eindeutigere Wegweiser hin zum eigenen Werk. Mit Tricksi hat Compost dann noch ein eigenes Signing am Start. Die Berliner DJs lüttern mit einem Track des Detroit-Techno-Pioniers Walt J, der äußerst reduzierten Disco-Beschwörung „Just Don’t Stop The Dance“ von Elbee Bad und dem unverschämt tighten Funk-Brett „Hydraulik Pump“ von P-Funk Allstars nur weiter die Tanzböden. Als Bonus trägt dazu dann auch noch ein eigenes Stück bei. Das Tech-radikale und gleichzeitig sehr vielschichtige „Hormony“ demonstriert, wie gut Tricks ihre Lektionen gelernt haben.

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