Die dänischen Punk-Berserker flößen auch mit ihrem zweiten Album wieder gehörigen Respekt ein.

Es war wirklich nicht die Meldung, auf die man 2011 gewartet hatte. Eine Band aus Kopenhagen, die irgendetwas in der Richtung von (Post-)Punk, Hardcore oder Dark Wave anstellt? Hatte man doch schon, oder? Aber dann hörte die Welt das Album New Brigade von Ice­age und plötzlich waren die Zweifel wie weggeblasen. Diese mit No-Bullshit-Bengeln besetzte Horde kam sofort zur Sache und fuhr die Harke aus. Und zum Glück hatte sich das Quartett mit diesem einen Album nicht schon abreagiert. Im Gegenteil. Der Einstieg ist auf dem zweiten Album so fulminant, dass man glaubt, das verdammte Hochdruckventil sei am Bersten. „Pressure, pressure, oh my God, I can’t take this pressure“, röhrt Elias Bender Rønnenfelt wie der junge Joe Strummer. Man hört auch etwas von Exzess, Exzess. Die Dänen müssen wieder einiges rauslassen, es geht nicht anders. Zur Entspannung reichen sie zwar mal ein Zwischenstück und vereinzelt bemühen sie sich um ein harmonisches Gitarrenriff, aber das dient alles nur der Ausschmückung für einen Krawall­akt, den auch Black Flag oder die Dead Kennedys in ihren besten Zeiten nicht besser hingekriegt haben. Viel Zeit brauchen diese Höllenhunde dafür auch nicht. Manche Songs sind nicht mal zwei Minuten lang und das Album dauert keine halbe Stunde. Vorbildlich.