Iggy Pop :: A Million In Prizes
Punk Rock: Fast 60 Jahre und kein bisschen leise: ein essentieller Rückblick auf Wohl, Wehe und Werk von Iggy Pop.
Der Betroffene selbst sieht die Sache locker. Um nicht zu sagen: vollkommen entspannt und außerordentlich undramatisch. Auf die Frage, ober überrascht sei, über 50 geworden zu sein, antwortete James Jewel Osterberg, besser bekannt und berüchtigt als Iggy Pop, Vorjahren einmal so: „Nein, das sind nur die anderen. Ich kann da nur kichern. Ich bin nicht überrascht, ich hab‘ gelebt, wie ich gelebt habe, dos ist okay. In zwei Jahren wird Iggy runde 60, und weil der Mann in seinem Musikerleben nicht nur allerhand, sondern auch allerhand Gutes, Spannendes und Wahnsinniges gemacht hat, ist es nur rechtens, einen gepflegten Blick rückwärts zu werfen. Auf CD Nummer eins von A Million In Prizes kommt die „Ich-wälz-mich-obenohne-in-Glasscherben -Phase noch mal groß raus: Häuptling Lederhaut ist der Sänger der Stooges, und deren Songs sind rau, rotzig und rausgeferkelt. Und machten, während sie einem noch heute ordentlich die Frisur durchpusten, seinerzeit den Weg frei für Punk: „1969“ und „I Wanna Be Your Dog“ seien exemplarisch genannt für Wut, Wahnsinn und Wollen. Außerdem auf der Tracklist: „China Girl“, das Iggys Buddy David Bowie zum großen Hit geriet; des weiteren die Songs, die kein Formatradio dieser Welt kaputtkriegt: „Lust For Life“ und „The Passenger. CD zwei beglückt dann u.a. mit zwei Duetten, die es in sich haben. Es ist ein loderndes, offenes Feuer, wie sich Iggy in „Candy“ mit B-52’s-Chanteuse Kate Pierson ansingt; es brodelt wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch, wie Iggy sich im Cole-Por Fauster-Song „Well Did You Evah!“ mit Debbie Harry duettiert. Und weil dann auch noch Songs aus Iggys späterer Schaffensphase mit drauf sind – etwa „Wild America‘ vom American Ceasar-Album – kann man mit Fug und Recht behaupten: essentiell, das. Und noch eine Bitte, Iggy. du alte Rock- und Rampensau: Nicht damit aufhören, weiterzumachen! Auch jenseits der 60.
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