Ill-Young Kim – Spielzeug
Auch das kann herauskommen, wenn Menschen, die zuviel Musik hören, Musik machen. Es wird dann Augen-größer-als-der-Mund-Pop, und das dazugehörige Gefühl: Wer zuviel Gutes auf einmal nascht, dem wird gehörig schlecht. SPIELZEUG, das sind fast ausschließlich aus Billig-Analog-Synthie-Soundszusammengeschusterte Tracks, euphorisch-durchgeknalltes Gefrickel, nur für enge Freunde des Künstlers, oder vielleicht für die Gameboy-Generation, was dann schon wieder ziemlich Avantgarde wäre. Mit Cornelius eint Ill-Young die spaßige Elektropunk-Attitüde, auch wenn ersterer wenigstens hin und wieder die Zügel locker lässt. Hier prügelt uns die Computerspielfigur gnadenlos weiter- Extralives are what we lose. Kompromisslos um jeden Preis, Gewalt gegen Hörer und Tracks. Die ihren House-Mix auch dann nicht bekommen, wenn sie sich danach sehnen, wie in „Oh My Good“, einem infantil-debilen Kobold, der nicht laufen lernen darf. Hast du Lachgas in den Taschen, hast du immer was zu naschen. Oder wie schon zwei Rapper aus Ulm zu berichten wussten:“Zurück im Kinderzimmer/wird alles nur noch schlimmer“.
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