Infadels – Universe in Reverse

Ob und wann man begreifen soll, dass das Leben nicht nur eine riesengroße Party ist, bei der es sowohl VIP-Eingang als auch lange Warteschlangen, tiefe Ausschnitte und Modesünden gibt, bullige, unfreundliche Türsteher einem den Spaß versauen, bevor es überhaupt losdonnert, und die einen Freigetränke schlürfen, während andere gerade die K.O.-Tropfen im Drink hinunterkippen, muss jeder für sich selbst klären. Bands wie die Infadels machen es einem auch nicht sonderlich einfach. War ihr erstes Album We are not the infadels ein ziemlicher Feger, der mit Synthies, Beats und Karacho mal wieder den uralten, irgendwie englischen Mythos „Living for the weekend“ postulierte, so will auch universe in Reverse eine ähnlich gute Sause werden wie sein ziemlich erfolgreicher Vorgänger. Und dabei stimmt das noch nicht einmal so wirklich: Hört man sich nämlich die erste, ziemlich unnütze Single „Make Mistakes“ an, möchte man fast glauben, das Quintett schiele in Richtung Stadion, Was da nämlich entgegenschallt, ist nicht viel mehr als exakt die Anhäufung der Fehler, mit denen bereits die Killers das Renommee ihres Erstlings verspielten. Die zweite Single „Free Things For Poor People“ ist nicht viel mehr als eine Fingerübung in Sachen Radiotauglichkeit. Das Irritierende: Auf der Single befindet sich mit „Like Tomorrow &The Day Before“ ein waschechter Hit, wie er auch den Klaxons oder Forward, Russia! gut zu Gesicht gestanden hätte, es aber nicht aufs Album geschafft hat. Universe in Reverse hat natürlich seine Momente. „Play Blind“ ist so einer. Auch wenn Strophe und Refrain, wie auch der komplette Rest des Song-Konglomerats, ziemlich vernachlässigenswert sind, so erinnert zumindest die Bridge an die Stärken des ersten Albums. Welches in der Tat eine sehr feine Party war. Hier bleibt man hingegen lieber daheim.

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