International Cowboys – The Original Sin

Jetzt haben wir sie endlich, die David Bowie/Roxy Music-Revival-Band. Die Plattenfirma kündigt das Debut-Album der fünf Briten (mit ex-Clash Terry Chimes) so an: „Sie schwingen die Lassos im weiten Pop-Corral, geprägt freilich von Erfahrungen auf diversen New Wave-Rodeos“. Und dabei fingen die Cowboys offenbar ein, was ihnen gerade vor den Strick kam. „M(emorie) 62“ könnte eigentlich der Titel dieses Albums heißen; Erinnerungen an Kraftwerke und Magazine geistern da ebenso durch die etwas flachbrüstigen Kompositionen, die allesamt so melodiös sind, daß sie nicht weh tun: Erinnerungen aber vor allem an Roxy Music, wobei Arrangements fast identisch abgekupfert wurden, wie etwa auf „Point Shoes“; Erinnerungen außerdem an David Bowie, der hier auf „Here Comes A Saturday“ eine reduzierte Neuauflage seines „Drive-In-Saturday“ wiederfinden kann. Einzig wirklich herausragender Tigibt, ist „Thrash“, ganz im Stil der augenblicklichen Elektroder augenblicklichen Elektronik-Rock-Schule gehalten.

„There comes a time, where everybody must review…“ heißt es in „M(emorie) 62“, und weil dem leider so ist, kann ich diesen Pseudo-Cowboys nur raten, möglichst schnell ein eigenes Brandzeichen zu finden. Wegen „Thrash“ gibt es den begehrten zweiten Punkt.