Interpol

Marauder 

Matador/Beggars/Indigo (VÖ: 24.8.) 

Die New Yorker Indie-Rock-Band bietet auf ihrem sechsten Album wenig Neues. Warum sollte sie das auch tun? 

Interpol-Alben sind so etwas wie die VW Golfs des Gitarrenrock. Alle paar Jahre kommt ein neues raus, es ist ein wenig anders als der Vorgänger, etwas moderner und riecht anfangs noch frisch. Aber im Großen und Ganzen verlässt man sich auf ein altbewährtes Rezept. Und warum auch nicht? Genau wie jeder neue Golf ein gescheites Fahrzeug ist, lässt auch MARAUDER keine Zweifel daran aufkommen, dass Interpol ihr Handwerk nach wie vor beherrschen.

Daniel Kesslers Gitarrenriffs winden sich um Sam Fogarinos blecherne Beats, und dazwischen hören wir das, woran wir uns seit inzwischen sechs Alben gewöhnt haben: Paul Banks’ leidende, erhabene Stimme. Dass die dieses Mal Texte singt, in die mehr aus seinem persönlichen Leben eingeflossen ist als sonst, ist gar nicht so wichtig. Die Grundstimmung, diese für Interpol typische melancholische Klangfarbe, ist die gleiche geblieben. Sie prägt die hervorragende Single „The Rover“ genauso wie weniger gut geratene Stücke wie das nervige „Stay In Touch“.

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Sam Fogarino macht am Schlagzeug einen sehr kraftvollen Eindruck, peitscht „Party’s Over“ und „Surveillance“ regelrecht an. Am Ende hätten aber alle 13 Songs von MARAUDER auf einem früheren Interpol-Album versteckt sein können. Es ist Beliebigkeit auf höchstem Niveau – genau wie ein VW Golf. Wir prognostizieren: Das siebte Interpol-Album wird auch okay. 

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