Irving – Death In The Garden, Blood On The Flowers

Amerikanischer Indie-Pop, der sich mit britischen Federn schmückt.

Tod im Garten, Blut an den Blumen? Was soll das denn sein? Eine Moritat aus der Gruftecke? Der Albumtitel ist in der Tat etwas unglücklich gewählt. Doch in Wahrheit sind Irving ganz putzmuntere Gesellen. Sie kommen aus Kalifornien, wo man nun offenbar endlich genug von hausgemachtem Rock-Gedöns der Post-Nirvana-Generation hat und auf Pop-Elemente mit zumeist anglophiler Note umschwenkt. Scissors For Lefty gingen schon in diese Richtung, Cold War Kids sind auch nicht so weit davon weg, und Irving erst recht nicht. Ihre Tourneen haben sie an der Seite von Franz Ferdinand und Arcade Fire bestritten, wo die Jungs aus Los Angeles durchweg einen guten Eindruck hinterließen. Ihr zweites Album erscheint in Deutschland mit der inzwischen fast handelsüblichen Verspätung von mehreren Monaten, es hat durch die Verzögerung aber nicht an Reiz verloren. Das liegt allein schon daran, dass hier gleich drei der fünf Musiker singen und unterschiedliche Nuancen einbringen. Bei „Jen, Nothing Matters To Me“ denkt man immer an den Killers-Song, der fast so ähnlich heißt. Im Titeltrack stecken zickige Electro-Spielereien, wie man sie von Devo in Erinnerung hat. Den Dandy Warhols kann das Quintett offenbar auch einiges abgewinnen. Und sind das nicht New Order, die bei „If You Say Jump, I Will Say No“ Pate standen? Irving haben viel Musik gehört und sie auf nett-charmante Weise zu einem Potpourri verarbeitet. Natürlich mit einem gehörigen Maß an Understatement, denn dick auftragen tun andere zurzeit schon zur Genüge. VO: 26.1, >>>

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