Isolation Berlin

berliner schule/protopop

Staatsakt/Caroline/Universal

Gleichzeitig mit dem Erscheinen ihres Debütalbums blicken die Indie-Pop-Berliner zurück.

Eineinhalb Jahre sind vergangen, seit Isolation Berlin mit ihrer selbstveröffentlichten Debüt-EP erstmals für Aufsehen sorgten. Die CD wurde in Berlin weitergereicht wie ein kleiner Schatz, den noch niemand wirklich entdeckt hatte. Ein paar Monate später folgte auf den Jingle-Jangle-Pop des Debüts mit den störrischen Postpunk-Krachern der „Körper EP“ ihre erste richtige Veröffentlichung auf dem guten Staatsakt-Label.

Beide EPs könnten kaum unterschiedlicher sein, aber jede ist auf ihre Weise ein geschlossenes Statement. Die neun Songs dieser beiden Mini-Alben werden hier zu Recht noch einmal zusammen auf einer Platte parallel zum herausragenden Debütalbum veröffentlicht. Schade nur, dass die so gute Single „Annabelle“ fehlt, die live gern mit dem wunderbaren Satz „Und der nächste Song ist für die drittschönste Frau der Welt!“ angekündigt wird, und dafür je ein Nina-Hagen- und Joy-Division-Cover die Platte vervollständigt.

Aber auch ohne „Annabelle“ sind mit dem Rio-Reiser-Gedenksong „Alles Grau“ und dem fast achtminütigen „Isolation Berlin“ zwei der besten deutschen Songs des letzten Jahres vertreten, die allein schon den Kauf rechtfertigen würden. Die „Annabelle“-Single muss sich der geneigte Hörer eben als 7-Inch besorgen.