It’s Not Not – Bound for the shine
They are from Barcelona. Und sie verbindet ein gemeinsamer künstlerischer Hintergrund, Joel, Ruben, Raul und Piti sind allesamt glühende, wenn nicht schon lichterloh brennende Verehrer von Hardcore-Pionieren wie Fugazi und unterhalten neben ihrer Hauptband auch noch einiges an Seitenprojekten, um ihrem Forscherdrang in die Tiefen von Avantgarde, Noisepop und Punk zumindest halbwegs gerecht zu werden. Auf Bound for the shine bündeln sie ihre Energien zum ersten Mal seit zwei Jahren und legen ein Album vor, dass so klingt wie dein Schmerzensschrei. wenn dir ein valenzianischer Skorpion seinen Stachel in die Wade rammt(„Do Not Enter The Wood Alone“), wie all die feiernden Generationen auf einem Stadtviertelfest in Barcelona („Pills And Coffees“) und wie die Hinterstraßengang, die dir in Madrid den Unterkiefer ausrenkt („Fuckin‘ Bullshit“). Was diese Platte eint, ist ihr so klischeehaft das klingen mag-Temperament und ihre permanente Unberechenbarkeit. Denn die Folkballade „Too Late“ legitimiert ebenso die Vermutung, man habe es hier ausschließlich mit auf ihrer Veranda die eigene Autobiografie verklampfenden, abgebrühten Haudegen zu tun, wie es bei „Outerspace“ unzweifelhaft festzustehen scheint, dass diese Menschen nie vom Gaspedal des Lebens heruntersteigen. Wenn auch nicht so durchgeistigt wie The Mars Volta, dann immerhin ausbalancierter als die beiden Sideshow-Bobs stampfen It’s Not Not die wechselseitigen Vorurteile von Prog und Punk ein – und das muss ihnen erstmal keiner nachmachen. Besser wird’s ohnehin nur schwerlich.
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