Jackson Browne – Solo Acoustic Vol. 1

Als Jackson Browne Anfang der 80er Jahre den Blick vom eigenen Nabel ab- und der schnöden Welt da draußen zuwandte, war nichts mehr so wie es früher einmal war. Seine Lieder strömten nicht mehr so elegant und unwiderstehlich dahin, die melancholisch-verhangene Stimmung der Anfangstage wich naiv-zornigen Tiraden. die unfaßbar großartigen Melodien von einst mündeten in handfestes Muckertum und/oder bisweilen allzu larmoyante Latzhosigkeit. Aber die Jahre davor, boy, oh boy: Wunderfeine Alben wie LATE FOR THE SKY und RUNNING ON EMPTY und ehrfurchtgebietende Songs wie „The Pretender“, „Fountain Of Sorrow“, „For Everyman“ und viele andere waren so ziemlich das Tollste, was in Sachen Westcoast-Folkrock zwischen 1972 und 1978 von der amerikanischen Pazifikküste herüberkam. All jenen, die dieser Zeit nachtrauern, dürfte der jetzt vorliegende Konzertmitschnitt des mittlerweile auch schon 57-jährigen Eagles-Kumpanen und Ex-Gespielen der unvergessenen Nico Tränen der Freude ins Auge treiben. Hier gibt es just the man, der sich als überaus charmanter und witziger Plauderer entpuppt, sowie, dem Foto im Booklet nach zu schließen, ein rundes Dutzend akustischer Gitarren, dazu zehn Songklassiker plus zwei Stücke aus den 90er Jahren („The Barricades Of Heaven“, „Looking East“) – mehr braucht es nicht für runde 70 Minuten purer musikalischer Schönheit. Jackson Browne beschenkt uns auf diesem Album mit einigen seiner schönsten Songjuwelen, neben den oben Genannten noch „For A Dancer“, „These Days“ und „Too Many Angels“. Am Ende gibt’s – natürlich – „Take It Easy“. Als der Beifall verklungen ist, fallen einem viele Lieder ein. die man auch noch gerne gehört hätte, „My Opening Farewell“ etwa, „Doctor My Eyes“ oder aber auch „Before The Deluge . Warten wir halt auf „Solo Acoustic Vol. 2“. Und bis dahin gilt: Let the music keep your spirits high!

www.jacksonbrowne.com