Jan Hammer Group – Oh, Yeah?
„Oh, Yeah?“ ist Jan Hammers dritte LP seit seiner Trennung vom göttlichen McLaughlin. Das Konzeptalbum „The First Seven Days“ ist mir dabei leider nicht bekannt, dafür Hammers Kooperation mit dem Geiger Jerry Goodman auf „Like Children“ umso besser. Eben hier eröffnen sich Parallelen: Schon auf „Like Children“ habe ich das, was man formale Geschlossenheit nennt, stark vermißt, ähnlich, wenn auch weniger stark, verhält es sich bei „Oh, Yeah?“. Ein wesentlicher Grund hierfür scheint mir die Tatsache zu sein, daß Jan Hammer zwar über vorzügliche Spieltechnik verfügt, ihm das Komponieren jedoch sehr schwer fällt. An der Arbeit von Tony Smith (dr, voc), Fernando Saunders (bg) und Steven Kindler (vi, g) läßt sich kaum etwas aussetzen, noch weniger an Hammers subtilen Spielen auf E-Piano und verschiedenen Synthies. Die Sache erreicht ihre Höhepunkte, wenn Synthie und Geige sich gefällige Duette liefern; dies ergibt dann Augenblicke voll sinnlicher Schönheit, etwa im klassizistisch angehauchten „Red And Orange“, im anfänglich etwas holptig wirkenden „Magical Dog“ oder im fast beschaulichen „Bambu Forest“. Die übrigen Stücke geben teils erheblich weniger her: spieltechnisch meist interessant, doch höchst unvollkommen verpackt. Sofern Gesang dabei auftaucht, ist er schlichtweg für die Katz. Im Titelstück „Oh, Yeah?“ klingt’s nach Disco-Sound, was laut Presse-Info humoristisch gemeint ist – woran man den Humor erkennt, weiß ich nicht. Irgendwie habe ich dieses Album aber liebgewonnen, vielleicht, weil es so (angenehm) unvollkommen wirkt.
Mehr News und Stories