Janet Bean And The Concertina Wire – Dragging Wonder Lake
Janet Bean musiziert, als würde sie nicht zurückkehren wollen zu ihrer Jugend. Gut, vielleicht ja doch zu Eleventh Dream Day, der Band, in der sie eine Ewigkeit trommelte und sang. Die bei allem „Post“ im „Rock“ immer erst „Song“ und dann „Sound“ sagte und sehr wohl wusste, was sie in dieser Angelegenheit dem Folk schuldig war. Und zu Freakwater sowieso. Doch nach Dolly Parton wenigstens klangen diese Bands nie. Janet Bean samt Veteranen-gespickter Backingband schon. Und nach den Walkabouts, Hazeldine, Jewel. Nach der „späten“ Jewel jedoch, oh Unheil, die ihre Intimität gegen einen unverbindlichen Präsidentschaftskandidaten-Lobpreisungs-Sound eingetauscht hat. Janet Bean hingegen will man wirklich nicht unterstellen, sie schiele in kommerzieller Absicht nach Nashville oder in andere Abgründe. Aber dieses ewige Tremolo in der vollen Stimme, Grand Piano und Cello, so viel Gediegen- und Getragenheit und fast keine Brüche?! Dahinter muss der mit zunehmendem Alter motivierte Wunsch stecken, zeitlose Kunst zu schaffen (die Frau ist erst 39? Mag ja sein, aber hört doch die klingenden Beweise!). Und was auch läge näher, als dafür Musik herzunehmen, der dies bereits 20,30 Jahre gelungen ist? Fragt sich eben nur, vor welchem Publikum, in was für einem Kontext, in welchen Bars? www.thrilljockey.com
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