Jethro Tull – Warchild
Nachdem Tull’s letztes Album ‚A Passion Play‘ so erbärmliche Kritiken bekommen hatte, konnte man beinahe annehmen, dass dies nun das Ende von Jethro Tull bedeuten würde. Nach eineinhalbjähriger Paus« erschien Mitte Oktober ihr neuestes Werk ‚WarChild‘. Es ist wiederum ein typisches Jethro Tull-Album. lan’s Stimme ist noch immer dieselbe und auch der Sound hat sich kaum verändert. Neu dabei sind drei Violinistinnen und eine Cellistin, die der Musik einen klassischen Background geben. Na also, lan’s Phantasie ist noch lange nicht erschöpft. Der Titel-Song ‚Warchild‘ beginnt mit einem irrsinnigen Sirenengeheul und dem Gag, dass eine Dame fragt: „Would you like a cup of tea, sir“? Die anderen Nummern auf diesem Album sind wirklich schwer zu beschreiben, da die Musik in ihrer Zusammenstellung sehr sprunghaft ist. Mitreissende Gitarren-Solis verstummen abrupt und lan’s Stimme erklingt wie aus weiter Ferne. Langsame Balladen verwandeln sich plötzlich in wahre musikalische Sturzbäche. Man muss sich unheimlich konzentrieren, damit man auch alles in sich aufnehmen kann, was einem da an abwechslungsreichen Tönen und Tönchen geboten wird. Mein Vorschlag: Hört’s euch mal selbst an und ihr werdet mir zustimmen, dass Tull-Musik nicht sezierbar ist.