Jim Capaldi – Electric Nights
Meines dunklen Wissens zufolge ist vor allem unsere gm ein Fan von Jim Capaldi’s bisherigen Alben, die mir leider nur teilweise bekannt sind.“.Electric Nights“ aber hat mich nachhaltig von den Qualitäten des früheren Traffic-Drummers überzeugt. Capaldi hat nämlich die Rarität geschafft, einerseits ein ungemein perfekt wirkendes, andererseits aber nie steril klingendes Album zu produzieren. Der Grund könnte darin liegen, daß hier neben Capaldi keine überzüchteten Hengste aus amerikanischen Studios mitwirkea sondern gestandene Engländer: Simon Kirke(dr). Rosko Gee (bg), Ray Allen (sax). Alan Spenner (bg) sowie mir unbekannte Jungs namens Chris Parren. Peter Bonas und Trevor Morais. Und Capaldi hat nicht nur alles komponiert, sondern kann sogar singen!
In ,,1890″ bietet er eine ziemlich heiße Samba an. die ebenso wenig die Füße ruhen läßt wie etwa“.Shoe Shine“ ziemlich rockig.“.Time Is Running Out“ gehört zu den weitaus besten Disco-Songs der letzten Monate und besitzt nicht nur den gleichen Titel, sondern auch harmonische Ähnlichkeit mit der Nummer auf Steve Winwood’s Soloalbum (die ja Winwood/Capaldi als Urheber nannte). Sieht man vom etwas überlangen ,,Wild Geese“ ab, so steht jeder einzelne der insgesamt neun Songs auf festem Boden, wozu Capaldi’s Geschmack in Bezug auf Arrangements und Instrumentierung noch etliches beiträgt. „Electric Nights“ packt Qualität, Kommerzialität und ungemein frischen Dampf vortrefflich zusammen. Knapp am fünften Stern vorbei, dem zwei Herren auf der Cover-Rückseite sanft nachblicken.
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