Jim Capaldi – Let The Thunder Cry

Jim Capaldi, wie wir alle wissen, früher Drummer der formidablen Gruppe Traffic, hat LET THE THUNDER CRY Black Elk von den Oglala-Sioux und den Kindern der brasilianischen Favellas gewidmet. Gern hätte ich jetzt was über Häuptling Schwarzer Elch erzählt, das wäre bestimmt viel interessaner als diese Platte, aber in meinem schönen Indianderbuch stand nichts über ihn drin. Vielleicht ist er ja nicht mal Häuptling gewesen. Ich kann nur noch sagen, daß die Oglala ein Unterstamm der Teton sind, die wiederum gehören zu den Dakota, dem größten Unterstamm der Sioux (gesprochen ssuh; na, wer weiß das nicht). Also doch zur Platte. Die Musik, die Jim Capaldi (voc, dr, perc) hier aufgenommen hat, dürfte selbst Mutti Krämer beim Kommode-Abstauben am Montagmorgen nicht weiter stören, es sei denn: „Man kann ja man bloß immer nich verstehn, wo diese englischen Sängers von sing“. Im Ernst, die Stücke sind größtenteils so gefällig und seicht, daß es einfach nicht lohnt, sich näher mit ihnen zu befassen. Auch namhafte Musiker -Mel Collins (sax), Steve Winwood (synth), Andy Newmark (dr), Simon Kirke (dr), Brent Forbes (b), Reebop Kwaaku Bah (perc) – ändern nichts daran. Lediglich „Louie Louie“ (remember Toots?) und „Anxiety“ kommen vergleichsweise rockig und ungehobelt daher. „We don ‚t need famous names“, singt Jim am Ende von „We Don’t Need*. Rechtfertigt er damit sich und seine unwichtige LP? Er sollte die nächste LP Crazy Horse oder Sitting Bull widmen, darüber läßt sich mehr schreiben.