Jim O’Rourke – l’m Happy And I’m Singing And A 1,2, 3,4 :: Computermusik

Erstaunlich, was man mit einem Powerbook alles anstellen kann. Plattenkritiken schreiben zum Beispiel. Aber das ist weniger erstaunlich. Dann schon eher das: Musik machen. Wie Jim O’Rourke. Ein paar Monate nach seinem „Rockalbum“ INSIGNIFICANCE kommt der Mann aus Chicago mit einer niedlichen kleinen, drei Stücke und vierzig Minuten langen Platte mit minimalistischer Computermusik daher. Während O’Rourkes Kunst beim ersten Stück „I’m Happy“ noch ein bisschen wie die Versuche eines Kindes, das gerade sein neues Spielzeug ausprobiert, wie eine krude Mischung aus Oval, Autechre und anderer Knispeielektronik klingt, wird sie ein Stück später bei „And I’m Singing“ schon ein bisschen geordneter und gelangt beim 2i-minütigen „And A 1,2,3,4“ zur Vollendung. Da beweist O’Rourke wieder, dass er auch im Neo-Ambient zu Hause ist. Aber er ist sowieso überall zu Hause. Im Folk, im Rock, im Burt-Bacharach-Wohlklang, in der freien Improvisation. O’Rourkes Eklektizismus basiert natürlich auf musikalischem Forscherdrang, ist aber letztlich auch den Bemühungen eines zerissenen Egos geschuldet, die Fesseln seiner Ausbildung in der klassischen Musik abzuschütteln. Aber solange so was wie I’M HAPPY AND I’M SINGING AND A 1,2,3,4 dabei herauskommt, kann uns das egal sein. www.mago.at