Jo Jo Zep And The Falcons – Screaming Targets

Elvis Costello hätte diese Gruppe mit dem lustigen Namen Jo Jo Zep And The Falcons in Australien entdeckt und ihr weltweit einen Vertrag mit der WEA verschafft, wird überall geschrieben, na fein. Muß das unbedingt was heißen? Na ja, das Specials-Ding war ja wohl mit sein Verdienst.

Was die sechs Musiker von J.J. Z.A.T.F’s auf SCREAMING TARGETS zustande bringen, ist gewiß nichts Weltbewegendes; zu einer unterhaltsamen, abwechslungsreichen LP aber hat es allemal gereicht. Von lockerem Rock über Pop bis zum poppigen Reggae ist alles vertreten, was ungehinderten Zugang zu den Gehörgängen finden müßte, erwartet man nichts zu Anspruchsvolles. Keiner der zehn Titel (neun sind von der Gruppe) fällt entscheidend ab, die Stücke sind locker eingespielt, alles leicht verdaulich bis ohrwürmig, wenn auch auf die Dauer nicht allzuviel hängen bleibt. Die eine oder andere markante hookline lauft einem über den Weg, in „Hit And Run“ etwa, ein Hit für die Gruppe in den australischen Charts, oder in „So Young“, beide von der etwas besseren Seite. Des weiteren gefallen können „Only The Lonely Heart“ von Seite eins sowie „Trials And Tribulations“ und „Open Hearted“ von Seite zwei. „Close To The Bone“ von der B-Seite klingt arg nach E. Costello, aber das kann Zufall sein. Bei den Reggae-Stücken hat man es nicht darauf angelegt, authentisch zu wirken (ich hasse diese vermeintlich authentischen Aufnahmen ohne jedes Feeling), sondern die Musiker bleiben im poppigen Bereich, und so macht es Spaß („Hit And Run“, „Open Hearted“). Gut machen sich die Saxophone in den verschiedenen Stücken.

Mal wieder eine Platte, die man gerne hört, aber nicht gehört haben muß. Diesmal aus Australien.