Joe „King“ Carrasco – Joe King Carrasco

Ska-Enthusiasten, bitte ganz warm anziehen! Denn hier kommt die brandheiße texanisch-mexikanisehe Attraktion, die Eure Knickschritte zu Eis erstarren lassen kann: Carrasco ist Tabasco! Schärfster Dudel-Sound, wie es in früher mal z.B. in „Mendocino“ oder „96 Tears“ gegeben hat, jetzt allerdings noch diverse Einheiten flotter. Dieser König kommt aus Austin/Texas, infizierte sich früh- und rechtzeitig mit lokalen Chicano-Klängen und veröffentlichte schon im vergangenen Jahr eine unbemerkte LP auf Blue Beat Records mit der El Molino Band. Seine neue Truppe wurde in England (inzwische auch an Elbe und Spree?) zum Knüller der „Son Of Stuf Tour 1980“: pure Volksfeststimmung, wenn Kris Cummings ihre Farfisa zum Dauerknödeln anwirft, Brad Kizer (b) und Mike Navpito (dr) den feurigen Rhythmus unterlegen, auf dem Joe Carrasco mit Pappkrone.Tarzan-Beinkleid und Seidencape den Pfeffer verstreut, den er offensichtlich im Hintern hat. So entsteht eine köstliche Mixtur, der man sonst nur am Raupenkarussell, im Cafe Schiebmich oder in Rixdorf begegnet, wenn da Musike ist. Es darf gejuchzt, geschunkelt, gerockt und die Kuh fliegen gelassen werden. „Buena“, „I Get My Kicks On You“, „Casa De Vaca“, „Federales“, aber was soll’s, einzelne Stückchen dieses Wonneproppens von LP herauszupicken? Wer da noch ruhig sitzenbleibt, soll besser Rente einreichen. Dies ist nicht die halbe Stunde, um nach filigranen Baßlinien oder fingerknotenden Gitarrensoli zu schürfen, hier gibt’s nichts akademisch zu hinterfragen und kaum mehr zu schreiben: hin, holen, hören, hotten. „Let’s get pretty“ heißt die majestätische Botschaft, „One More Time“: Tex and Mex and Rock And Roll! ‚Ne dicke „sechs“, Carrasco! Play itloud, arribaaaaaaaa…