Joe Lovano – On This Day… At The Vanguard

Nicht nur der rumpelnde Sound des Live-Mitschnitts aus dem Vanguard in New York kann auf die falsche Fährte führen. Eben auch die typische Elastizität in der Bläser-Abteilung, die solistische Experimentierfreude, der pumpende Groove können schnell vermuten lassen, dass hier mal wieder unbekannte Filetstücke aus irgendeiner Archivtruhe gezogen wurden. Dabei ist es diesmal Tenorist Joe Lovano, der mit einer großartigen Band in Erinnerungen schwelgt. So wie Lovano es bereits vor zwei Jahrzehnten gemacht hat, als er mit Bill Frisell und Paul Motian kunstvoll undogmatisch über Bebop diskutierte. Jetzt hat Lovano in der Enzyklopädie des Jazz geblättert, aus der er sich Hits und Ideen u.a. von Tadd Dameron, Woody Herman, Monk und Coltrane herausgepickt hat. Und die bei ihm durch eine unglaubliche Frische, kraftvolle Beweglichkeit in den harmonischen Schwierigkeiten und durch eine bisweilen aufreizende Lässigkeit wiedererweckt werden – ohne in der Nostalgie altmodisch zu sein.

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