John Frusciante – Inside Of Emptiness
John Frusciante ist ein wohlhabender Mensch. Die Platten, die er mit den Red Hot Chili Peppersaufgenommen hat, verkauften sich millionenfach, und an seinem bald schon opulenten Solokatalog verdient er auch ein paar Dollar. Das viele Geld legt er gut an: Er engagiert die fähigsten Songschreiber unserer Zeit und lässt sie für sich arbeiten. Anonym, versteht sich, darf ja keiner wissen. Nach ein paar Wochen kommt dann wieder ein famoses Album in die Läden, das Frusciantes Namen trägt, obwohl es von anderen komponiert wurde – die das aber nicht stört, weil der Schwindler ihnen mit dem eingenommenen Geld neue Aufträge erteilen kann. Ökonomie, Baby! Ist natürlich alles gelogen, wäre aber eine tolle Verschwörungstheorie und würde den Kritiker entschuldigen, wenn er mal wieder gar nicht anders kann, als dem neuen Frusciante-Album ein Lob aufzudrücken. Vornehmlich nicht, weil der Künstler in atemberaubendem Tempo nachlegt und trotzdem Niveau hält, sondern weil er einen auch dann noch staunen lässt. wenn ALL THAT JAZZ
man längst meint, all seine Facetten zu kennen. Auf INSIDE of EMPTINESS geht das vor allem mit Lärm. Kraftvollem, mitreißendem Lärm. Vermeintlich tief-elegische Songswie „The World’s Edge“ explodieren inmitten, andere brodeln nach oben [..Inside A Break] oder springen dich sofort an wie der kantige Opener „What! Saw“ und das giftig-punkige „666“. bei dem Frusciante ächzt und schreit und röchelt, als durchlebte er Angstträume. Ist das noch derselbe Musiker, der in „Inferior Two“ zartbitteren Sixities-Pop darreich!, dem die Falsettstimme im traurigen Schlusslied „Scratches“ gehört? Er muss es ja sein. Oder man glaubt an Verschwörungstheonen.
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