John Frusciante & Josh Klinghoffer – A Sphere In The Heart Of Silence

Früher oder später musste es passieren, unvermeidlich. Zu ausgeprägt ist inzwischen John Frusciantes Hang zur elektronischen Musik, als dass er es Album für Album bei nur gelegentlichen Kurzausflügen in diese Richtung belassen könnte. Was er auf shadows collide with people, seiner ersten von sieben Soloplatten 2004, mit geheimnisvoll benannten Instrumentalstücken wie „23 Go Into End“ vorsichtig andeutete, stellt er auf A SPHERE IN THE HEART OF SILENCE jetzt reich zur Schau: Achteinhalb Minuten strömen allein im Opener „Sphere“ die archaisch morphenden, allenfalls beiläufig um eine nackte Gitarren-Idee ergänzten Synthesizer ineinander, als sei die Endlos-Ä5thetik von NEU! auch nach 30 Jahren noch Stale Of The Art. „Afterglow und „Walls“ hingegen lösen sich von klassischen Ambient-Motiven. Während die Beats feister und die Loops zunehmend raffiniert werden, singt sich Frusciante in Hysterie – um dann mit „Communique“ den überraschenden Kontrapunkt zu setzen: zartbittere Harmonien auf dem Flügel, spukiges Windrauschen und weit dahinter die kindlich entrückte Stimme von Dauerassistent Josh KLinghoffer [dessen Verdienste sich endlich auch auf dem Plattencover widerspiegeln, wo sein Name nun gleichberechtigt unter dem Frusciantes steht). Von diesem Moment an siegt das Klavier über die Keyboards, und am Schluss muss man doch arg dran zweifeln, dass es das jetzt schon war, das sagenumwobene Elektronik-Album, das John Frusciante seit langem verspricht. Vielmehr scheint es. als sei A Sphere In The Heart Of Silence nur ein weiterer Vorbote für etwas Größeres, das da noch kommen mag.

www.johnfrusciante.com