John Lurie – African Swiw / Manny & Lo

Gut, daß das Sax-Symbol John Lurie endlich seine eigene Plattenfirma hat. Denn so kann er endlich seine Schatztruhe öffnen, die vollgestopft ist mit 1001 Musikgeschichten. Diesmal hat das Chamäleon Lurie sein Herz und seine stilistische Vielseitigkeit mal wieder dem Film geliehen. Die beiden Soundtracks AFRICAN SWIM sowie MANNY & LO lassen keine Zweifel daran aufkommen, daß Lurie zu den phantasiereichsten Komponisten seiner Zunft zählt. Natürlich ist seine Handschrift unverkennbar. Mit zarten folkloristischen Fäden spannt er ein Netz von schillernden Klängen, die er mit verlockend-coolem Groove in Schwingung versetzt. So seelenvoll und inbrünstig ist Lurie wohl noch nie einen Vokalpart angegangen (Barry White muß da vor Neid erblassen). Das Album ist schlicht ein Füllhorn voll funkelnder, kurzweiliger Ideen. Wer wie Lurie eine Heerschar von Gesinnungsgenossen á la Marc Ribot, Steven Bernstein oder die Gipfelstürmer Medeski, Martin & Wood zur Seite hat, der kann eigentlich auch nichts falsch machen.