Johnny Cash :: At Folsom Prison

Johnny Cash ist die graue Eminenz der amerikanischen Volksmusik, der düstere „Duke Of Country“, der das altbackene Genre generationenübergreifend für die Massen populär gemacht hat und dennoch nie seinen poetischen Zorn verlor. Mit sonorem Timbre trug er seinen Sprechblues, der sich inhaltlich stets auf die Seite der Unterdrückten, der Unangepaßten und Outlaws stellte, zu simplen Harmonien vor. Seit der seligen „Sun“-Ära in den späten 50er Jahren schon als Musiker unterwegs, heiratete der einstige Dauer-Drogen-Konsument (er versteckte seine riesigen Amphetamin-Pillen-Rationen in einem Strumpf im Bauch seiner akustischen Gitarre) June Carter und somit in den Carter-Clan ein, eine der ältesten Musiker-Dynastien in den Vereinigten Staaten. Zum Ende der 60er Jahre stieg Johnny Cash schließlich in den Rang eines Superstars auf. Dies gelang ihm vor allem dadurch, daß er sein soziales Engagement glaubhaft herüberbrachte und beispielsweise unentgeltlich für die Insassen in amerikanischen Staatsgefängnissen spielte – Orte, die Cash selber nur allzugut kannte, war der Honky Tonk Angel doch selbst mehrmals im Knast. Aus jener Periode Ende der 60er Jahre stammen auch die beiden Live-Mitschnitte AT FOLSOM PRISON und AT SAN QUENTIN aufgezeichnet in den berüchtigten amerikanischen Strafanstalten mit einem Publikum, das aus lauter richtig harten Jungs bestand. Das 1968 erschienene AT FOLSOM PRISON liegt nun digital remastert auf Silberling vor -19 Cash-Klassiker mit verblüffend auf die Umstände passenden Inhalten („Busted“, „The Wall“,“l Still Miss The Dungeon“, „Cocaine Blues“, „Folsom Prison Blues“) in einer eigentümlich-spannenden Atmosphäre, die authentischer nicht sein könnte.