Johnny Winter – Let Me In
Sein drogenbedingter Karriereknick ist längst Vergangenheit, und unermüdliches Touren mit den exzellenten Rhythmuswerkern Compton/Paris an Baß und Drums erwies sich als wahrer Jungbrunnen für Bluesveteran Johnny Winter. Sein jüngstes Album, LET ME IN, strotzt nur so vor ungezügelter Kraft und brillanter Technik. Dafür glänzt es weit weniger mit neuen Ideen. Für Abwechslung sorgen lediglich sparsam eingesetzte Mundharmonika- und Pianoklänge. Klampfenkönig Johnny Winter selbst greift hier und da zu Dobro (,Let Me In“) und Akustik-Gitarre. Doch wirken diese moderaten Intermezzi eher lustlos und ein wenig geziert. Der rasende Johnny ist eben doch nach wie vor im elektrischen Speed-Department zu Hause, wo er mit energiegeladenen Turbo-Songs wie .Shame, Shame, Shame“ oder .Illustrated Man“ ein paar neue Bilder an die Wand gehängt hat — ohne überflüssige Sahnehäubchen spartanisch produziert, mit bewährter Kolkraben-Koloratur gesungen und gänzlich traditionell. LET ME IN wird die Blues-Welt wohl kaum erzittern lassen, der Milkshake von Robert Cray aber dürfte allemal sauer werden.
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