June Pointer – Baby Sister
Sie ist „ready for some action“. Bereit – losgelöst von Schwestern-Banden zu beweisen, daß sie auf eigenen Füßen stehen kann. Dennoch leistet sie sich ironisch den Titel BABY SISTER, eben die kleinste der Pointer-Schwestern.
Dabei versteht sie sich bestimmt nicht als weibliches Pendant zum Midnight-Lover Marvin Gaye, sondern nimmt kein Blatt vor den selbstbewußten Mund: „You Can Do It“ leg los, Mädel!
Seelige Supremes-Erinnerungen werden wach bei „I’m Ready For Love“; Klein-June singt vom ersten Liebesweh und wagt zu fragen „Mama, Papa, habt ihr vergessen, daß ihr auch mal jung wart“. Peinlich wird’s nur, wenn dieses „Ich-bin-ewig-für dich-da“-Gesäusele einsetzt („Always“). Dafür gibt’s als Ausgleich am Schluß ein echtes Sahne-Baiser: June, zusammen mit Schwester Anita, warnt in bester Kirchenchor-Tradition „Don’t Mess With Bill“ (von Smokey Robinson), garniert mit einem der obertollen Sax-Soli von Trevor Lawrence. Wenn nur alle Titel so kurz und bündig wären, die Platte wäre super. So ist sie immer noch unterhaltsam.
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