Kashmir – The Good Life

Sie kommen aus Dänemark, singen von Graceland und dem Weltall und machen auch sonst alles richtig: Allein der Opener „Mom In Love, Daddy In Space“ ist ein großartiger Rocksong: episch, getragen, mit griffigem Refrain,genialen Riffs und dem erstklassigen Wechselspiel zwischen völliger Ruhe und durchgetretenem Gaspedal. Genau das ist die Stärke des Trios – perfide Tempi- und Stimmungswechsel, wunderbare Harmonien und tolle Arrangements, die von handwerklichem Können und viel verspieltem Experimentieren (u.a. mit Tambura, Esraj und Sarangi) zeugen. Die im Bandnamen bezeugte Referenz vor dem neunminütigen Led-Zeppelin-Klassiker aus PHYSICAL GRAFFITI führt auf die falsche Spur: Kashmir sind keine verklärten Alt-Hippies oder Retro-Rocker, sondern moderne Fürsten, die weit über der Konkurrenz thronen. Die Band legt genauso viel Wert auf gute Musik wie auf ausgereifte Texte. Und diese Texte drehen sich nicht etwa um nett verpackte Nichtigkeiten, sondern analysieren das Thema Liebe mit einer Nüchternheit und Menschenkenntnis, die Respekt verdient.-„Love is when someone you trust cuts a smile in your face“. Damit ist eigentlich alles gesagt. Kein metaphorisches Brimborium, keine bemühten Assoziationen, sondern trockene, passende Worte. Und die sind heute wichtiger denn je. Auch wenn es (zugegebenermaßen) schwerfällt: Die Namen Kasper Eistrup, Mads Tunebjerg und AsgerTechau sollte man sich merken.