Kate Nash – My Best Friend Is You :: Links von der Mitte
Raus ist die Katz‘: Kate Nash hat alles richtig gemacht. Den Links-von-der-Mitte-Kurs ihres Erstlings beibehalten, als wichtigstes Beispiel. Und trotz Erfolgs in den USA, wo MADE OF BRICKS auf einem respektablen Platz 36 debütierte, ihren britischen Akzent beibehalten. Außerdem Bernard Butler als Produzenten verpflichtet, den stilsicheren Ex-Suede-Gitarristen, der zeitlebens in das richtige Verständnis von Opulenz verliebt sein wird. So klingt Nashs zweites Album mehr nach „Pumpkin Soup“, dem geräumigen Hit ihres Debüts, als nach „Foundations“, dem lauschigen Hit ihres Debüts, den zuletzt unser Star für Oslo auch hierzulande einem Massenpublikum nahe gebracht hat. Butler liebt aber nicht nur die Opulenz, sondern auch 60s-Soulpop. Liebesbeweis: seine Produktion von Duffys ROCKFERRY. Manchmal scheint seine Begeisterung für das Retrogenre auch hier durch („Kiss That Girl“). So leicht und lukrativ es wäre, die Londonerin in diese momentan so angesagte Richtung zu treiben, Nash ist immer noch Nash und somit immer noch ein ganz eigener Kopf. Den donnert sie einem spätestens mit dem vierten Song „I Just Love You More“ gegen die Stirn, macht mit schrillen Schreien statt dem erwartbaren Blue-Eyed-Soul-Refrain klar, dass sie immer noch die Herrin im Haus ist. In diesem Haus, in dem wir noch oft zu Gast sein wollen. Besonders an jenen Tagen, an denen es so fetten Nachschlag von der Kürbissuppe gibt. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein. Wer von Nashs hektischen Live-Auftritten irritiert war, dem wird wohl auch die üppige Fröhlichkeit der Single „Do Wah Doo“ auf den Magen schlagen. Dem wird vielleicht auch das anderthalbminütige Spoken-(Four-Letter)-Word-Intro des „Mansion Song“ übel aufstoßen. Diesem welchen sei gesagt: Kate Nash ist eben nicht das Naschkätzchen, für das du sie immer gehalten hast. MY BEST FRIEND IS YOU trägt zu Recht einen „Explicit Lyrics“-Sticker. The girl is bad, the girl is dangerous.
VÖ: 23.4.
www.katenash.co.uk
Artverwandtes: Yeah Yeah Yeahs – Show Your Bones (2006)
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