Katze – …von hinten!

Das ist Punk mit wenig Milch und viel Kakao. Pop, der in den Schmelzfalten der Backenzähne kleben bleibt wie billige Leckerschmecker. Endlich wieder eine Platte, mit der man die Eltern ärgern kann – wer dieses Lied der Band Katze zu laut abspielt, läuft Gefahr, ohne Pudding ins Bett geschickt zu werden: „Wir machen Lärm! Und schreien dazu!“ Gequäkt, gemault und geschrammelt von Miss Babykleid und Mister Ringelpulli, von der unbekannten Minki Warhol und dem wohlbekannten Klaus Cornfield: Der dürre Brillenmann hatte in den 80ern die Band Throw That Beat In The Garbagecan, die Nürnberger Housemartins, die erste etwas populärere deutsche Gruppe, die den niedlichen, lebensuntüchtigen Indie-Pop aus England und Amerika spielte (die anderen machten Fun-Punk oder Psycho-Gotik). Jetzt, mit Katze, tut Cornfield das plötzlich wieder mit deutschen Texten und so konsequent kindisch, nervig und unbeholfen euphorisch, daß die einen schreiend weglaufen und die anderen vor Freude heulen. Ein unzeitgemäßer Witz? Traditionspflege könnte man auch sagen, und wer bessere Lebensbetrachtungen eines Bettensitzers findet, soll die Sandkastenschaufel heben: „Sie liebt Hip-Hop, und ich glaub‘, ich geh‘ dahin, wo ich hingehör“.

www.katze-rock.de