Kelly Joe Phelps – Roll Away The Stone
Ein Ex-Musiklehrer aus Washington, der sich von Jugend an dem Jazz verschrieben hatte und erst viel später auf den Blues kam? Wo, bitteschön, bleibt da die Blues-Credibility? Zum Teufel damit ROLL AWAY THE STONE ist allemal ein Juwel des Country-Blues, das gleichberechtigt neben Dylans archaischen Spätwerken GOOD AS I BEEN TO YOU und WORLD GONE WRONG steht. Phelps kehlige Stimme und sein virtuoses Spiel auf der akustischen Slidegitarre jagen dem Hörer eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken. Elf Stücke – Eigenkompositionen, Traditionais und Blind Lemmon Jeffersons „See That My Grave Is Kept Clean“-elf Volltreffer: Erste unter Gleichen sind „When The Roll Is Called Up Yonder“, das es an Intensität mit den Roadsongs des unvergessenen Townes Van Zandt aufnehmen kann, „Hosanna“ und „Footprints“, das Master Bob nicht besser hingekriegt hätte. Musik, majestätisch wie der Mississippi, glühend wie Whiskey in einer trockenen Kehle, magisch wie das Mondlicht über Magnolienhainen. Und oben, im Blues-Himmel, nickt Robert Johnson anerkennend und hebt sein Glas auf Kelly Joe Phelps.
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