Wer ist das? Er gehört seit einigen Jahren zur erweiterten Personaldecke einer der größten amerikanischen Bands, war selbst Anfang der neunziger Jahre integrativer Bestandteil einer Underground-Kult-Kapelle, veröffentlicht jetzt sein drittes Soloalbum, und die Erwähnung seines Namens lässt trotzdem immer noch gestandene Musik-Auskenner mit einem fragenden Blick zurück? Ken wer? Stringfellow, meine Damen und Herren. Früher Frontmann von The Posies. später Tour-Gitarrist bei R.E.M. und Big Star sowie zuletzt beteiligt an den Alben von The Minus 5 und The Long Winters. Und im Hier und Jetzt ist diese musikalische Multi-Task-Force genau richtig. Um endlich ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen. Für elfeinhalb meistens zeitlos-schwebende, manchmal etwas zu wohltemperiert-arrangierte Pop-Kompositionen. Ja, Kompositionen. Denn als Songschreiber orientiert sich Ken Stringfellow nämlich an den ganz großen Jungen und Alten. Bei der Piano-Ballade „Known Diamond“ zum Beispiel an Elton John bzw. an Ben Folds. „When U Find Someone“ hingegen gemahnt an die Walker Brothers bzw. an die sonnigen Momente der Super Furry Animals, „You Become The Dawn“ an Van Morrison und Ryan Adams. Wenn die in ihren Strophen auch mal in einen Reggae-Rhythmus verfallen und zwischendrin einen Männerchor singen lassen würden. Diese beiden wären andererseits auch nicht so übermütig, dann noch eine überflüssige Dubseinwollende Version dieses Liedes draufzupacken. Eben eine – wie schon angedeutet – nur halbe Komposition, wenn überhaupt. Und dabei kann man Ken Stringfellow – den Namen sollten Sie sich jetzt bitte endlich merken! – doch sonst keine Halbherzigkeit vorwerfen.

www.kenstnngfellow.com