Kevin Salem – Ecstatic

Von Televisions Marquee Moon musikalisch sozialisiert, mit Frank Black und für Yo La Tengo gearbeitet, die Pixies cool gefunden, Platten von Bad Brains, Giant Sand und Emmylou Harris produziert – und mit Soma City (1995) ein sensationelles Album, später noch ein sehr okayes (Glimmmer) selbst aufgenommen: Kevin Salem – geboren und aufgewachsen in einem Bergarbeiterkaff in Pennsylvania – kann nicht nur auf hippe Referenzen verweisen. Er legt nach fünf Jahren Funkstille auch ein neues Album vor, Ecstatic betitelt, das den handfesten, allzeit songorientierten Gitarrenrock nicht neu erfindet, allen Freunden des Genres aber Tränen der Freude ins Auge treiben dürfte. Da schmiegen sich im formidablen Opener „1000 Smiles“ Neil Young’sche Klampfenklänge und beatleske Chöre aneinander, spazieren in „It’s Only Life“ (feat. Vicki Peterson) aus heiterem Himmel lässige Raps ins Klangbild. Da erklingen mit „Jump“ und „Party Song“ die besten Lieder, die Tom Petty diesmal nicht geschrieben hat, da hat’s mit „End Of The Addiction“ eine große Ballade und mit „Deep Dark Love“ einen Killersong mit stolperndem Schlagwerk, auf den auch Tom Waits stolz sein konnte. Sucht, sagte der einst auf den Tod erkrankte und gottseidank wieder genesene Künstler einmal, sei eines seiner Lieblingsthemen. Also: Werden Sie süchtig! Hören Sie Ecstatic! VÖ:3.2. www fargorecords com