Killah Priest – View From Masada

Dass die Strahlkraft des Wu-Tang Clans aus Staten Island in den vergangenen zwei Jahren ein wenig nachgelassen hat, ist unbestreitbar. Das liegt in erster Linie an zu vielen mittelmäßigen Produktionen, die die Regale verstopfen, und natürlich auch ein wenig an den fehlenden musikalischen Visionen. Killah Priest bildet da keine Ausnahme. Im direkten Vergleich mit dem aktuellen HipHop-Geschehen wirken seine Versuche, den Anschluss nicht zu verlieren, geradezu hilflos. Und das liegt nicht nur an der erstaunlich zahnlosen Produktion, die diesmal weitgehend in den Händen von LZA (Royal Farn), Just Blaze, Daddy Rose und Wiz lag, sondern auch an der inhaltlichen Dürre, die in allen zwölf Stücken vorherrscht. Killah Priest schafft es in keiner der Nummern, auch nur annähernd an frühere Zeiten anzuknüpfen. Seine Raps wirken zahm, ausgelutscht und uninspiriert. Das gleiche gilt auch für die musikalische Umsetzung. Statt interessanter Sounds und Beats bekommt der Hörer über weite Strecken in Stücken wie „Hard Times“,“Maccabean Revolt“ und „Gotta Eat“ klebrige Synthesizer-Klänge und Rhythmen von der Stange vorgesetzt. Selbst sein Duett mit Ras Kass,“Whut Part OfThe Game?“, mit Abstand der beste Track auf VIEW PROM MASADA, krankt an der unentschlossen Produktion. Mit diesem unbefriedigenden Album wird Killah Priest seinen seit längerem schwer angeschlagenen Ruf nicht gerade entscheidend aufpolieren.