Killing Joke

Pandemonium / Democracy

Zum 25jährigen Band Jubiläum werden zwei Alben der Trance-Metaller aus den 90ern wiederveröffentlicht.

Von allen seltsamen Pflanzen der britischen Post-Punk-Szene zählen Killing Joke zu den eigenwilligsten Gewächsen. Geführt von Jaz Coleman, einem intellektuellen Schamanen mit unglaublichen Nehmergualitäten in Sachen Alkohol und Drogen, entwickelten sie im Laufe der späten 80er ihren apokalyptischen Trance-Metal. Der perkussive Dunkelrock faszinierte Bands wie Metallica. Nirvana, Soundgarden und Ministry, die sich als Fans outeten, pandemonium 4 von 1994 ist der bislang größte kommerzielle Erfolg von Coleman und seinen Kollegen Gitarrist Geordie und Bassist Youth. letzterer in Personalunion auch als Produzent aktiv. Der Puls des unermüdlichen Schlagzeugs verbindet sich mit dem kühlen Cyborg-Baß, orientalische Gitarren-Melodien mischen sich mit schreienden Krautrock-Synthies zu einem Sound aus einem Guß, während Colemans tyrannischer Gesang vom nahenden Ende aller Zeiten kündet. Daß man ein gutes Album noch toppen kann, bewiesen Killing Joke mit Democracy (4,5) von 1996, das neben der Kompaktheit des Vorgängers auch etliche starke Melodien enthält. Killing Joke stehen für die Verschmelzung von mechanischen und organischen Elementen, die im 17minütigen „Tundra Mix“ des Titelsongs gipfelt. Die Soundqualität der beiden remasterten Alben ist – selbst auf einer ordinären Stereoanlage – nahezu plastisch.

www.killingjoke.com