Kim Larsen & Jungledreams – Sitting On A Time Bomb

Der Däne Kim Larsen ist Kennern zumindest durch zwei frühere Bands bekannt: Gasolin und Kim Larsen & Yankee Drengene. Jeweils gesunder Hard Rock mit witzigen Mätzchen und einer trefflichen Portion Humor. Dies gilt uneingeschränkt auch für Larsen’s SITTING ON A TIME BOMB, mit neuer Band eingespielt und – von Bob Dylan’s „Tangled Up In Blue“ abgesehen – wieder im wesentlichen von Larsen komponiert und konzipiert.

Wie alle guten skandinavischen Rocker (und Jazzer!) vermaq Larsen amerikanische, englische und mitteleuropäische Ideen einzufangen und zu verarbeiten – bruchlos, stets souverän und kompetent. Zwei Klammern der Verbindung sind hierbei wichtig: einmal Larsen’s breitbandige Stimme, zum anderen die schon von Gasolin und Yankee Drengene her bekannte Tatsache, daß der Hörer nie weiß, was als nächstes kommt. Denn die obige Bezeichnung Hard Rock ist eine ärmliche Eingrenzung, auf die sich Larsen nur dann zurückzieht, wenn er mal ausnahmsweise keine zündende Idee auf Lager hat (was auf Seite 1, nur mit Quasi-Disco angereichert, in „Thin Ice“ und „Time Bomb“ passiert).

Die übrigen acht Songs präsentieren Frankie Miller-Verarsche (?) etwa in „Fly Away Into The Night“, gleich mehrfach sehr effektvoll eingesetzte „Billig-Orgel“ (die Doors lassen grüßen, Ideal werden gegrüßt), Pop mit Tiefgang in „Sandman, Sandrnan“ und in „Lonely Boy Tonight“ (wie’s einst Pilot beherrschten), gelegentlich Synthe-Figuren wie von Saga (doch ohne deren Pathos) und tolle Melodien zu häuf. Pop mit Pep und Bock auf Rock (‚tschuldigung, wenn’s wie ein Werbetext klingt!) – diese Platte versuchen die Cars seit vierlahren zu fabrizieren … Kim Larsen hat sie gemacht!