King Crimson – The Construction Of Light

Fasten your seatbelts! King Crimson sind wieder da. Der ständig mutierende Progrock-Saurier meldet sich nach langer Pause und letztjähriger Frischze/Ienkur, bei der in Splitterbesetzungen rasant improvisiert wurde (4-CD-Box THE PROJEKCTS), zurück. Crimson (aktuelle Besetzung: Robert Fripp, Adrian Belew,Trey Gunn und Pat Mastelotto) legt mit schrägem Humor los.- „Well, I woke up this morning in a cloud of despair (…) I went to my physician who was buried in his thoughts. He said.’Son.you’ve been reading too much Elephant Talk“‚ – der „ProzaKC Blues“ nimmt den archaischen Zwölftakter selbstironisch auseinander und bastelt ihn wieder neu zusammen. Und dann flippt und frippert, schwebt und rast es, die E-Drums klingen rau und harsch, der Bass donnert und grummelt, die Gitarren ziehen Kreise und schrauben sich immer weiter, ein „midi guitar piano“ hebt völlig ab; eine Jonglage mit Breaks und Beats, atemlos, episch, brachial, fragil, monstermäßig-„The World’s My Oyster Soup Kitchen Floor Wax Museum“, jawohl. Kontraste? Wirres Zeug? Nur scheinbar. All das ist jenseits des Verstehens, aber diesseits des Fühlens.“Lark’sTongue In Aspic – Part IV“ endet jäh mit etwas Songähnlichem, einem bitteren Abgesang auf das 20. Jahrhundert – finale furioso. Nach der Landung sitzt man nicht nur staunend da, sondern hat auch das Gefühl, Rockmusik mit allen Sinnen wahrgenommen zu haben. Und nur, weil THRAK (1995) noch besser war, wird ein Stern vorenthalten.