Klezmer!
Klezmer erlebt seit einiger Zeit ein groß angelegtes Revival. Die Folklore-Form, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in jüdischen Kreisen sehr populär war und nach dem Zweiten Weltkrieg etwas in Vergessenheit geriet, erfreut sich neuerdings wieder großer Beliebtheit. Musiker wie Cola Laila, Giora Feidman, Nunu! und Helmut Eisel & Jem haben die entwurzelte jiddische Volksmusik der „klezmorim“, die die europäischen Emigranten aus dem sephardischen und bessarabischen „shtetl“ einst in die Welt hinaustrugen, ins Gedächtnis zurückgerufen. Wer gern mehr über diesen säkularen Musikstil erfahren möchte, wird von KLEZMER! hinreichend informiert. Fachautor Henry Sapoznik hat hierein Klezmer-Kompendium zusammengestellt, das die Entwicklung im vergangenen Jahrhundert nacherzählt. 22 Stücke breiten chronologisch sämtliche Stationen vor dem Ohr des Hörers aus, von knisternden und knacksenden Wachsplatten bis zur Digitalaufnahme unsererTage. Pioniere wie Naftule Brandwein stehen dabei für die Frühform,die mit Klarinette, Fiedel, Akkordeon etc. bei Hochzeiten gespielt wurde. Sam Medoff und Seymour Rechtzeit präsentieren die Variante der 30er und 40er Jahre, als man eine Annäherung zum Swingjazz vollzog. Die Klezmer Conservatory Band vertritt mit ihrer modernen Version das Revival der Neuzeit. Und Boiled In Lead zeigen mit ihrer Adaption verzerrter Rockgitarren die Zukunft auf: weg vom „koscheren“ Unplugged-Sound, hin zur elektrifizierten Ausprägung von morgen.
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