
Sie wollen Danke sagen – und sie tun dies auf denkbar charmante Art und Weise: Kokoroko werfen in dem Song „We Give Thanks“ die karibische Rhythmusmaschine an, ziehen ein paar gelenkige Gitarrenlicks aus dem Hut und umschmeicheln ihre Fans mit den Worten: „Don’t you know I love you?/ Each and everyone of you“. Den Dank werden ihre Anhänger sicher zurückgeben, denn lange haben sie gewartet auf das Debütalbum des 8-köpfigen britischen Kollektivs, das zu den großen Nummern der jungen Londoner Jazzszene gehört – wobei man direkt hinzufügen muss, dass Highlife und Afrobeat mindestens ebenso große Einflüsse für Kokoroko sind wie Jazz, schließlich haben einige Musiker*innen auch einen nigerianischen Background.
🛒 COULD WE BE MORE bei Amazon.de kaufenBislang hatte die Band um Trompeterin und Sängerin Sheila Maurice-Grey mit ihren energetischen Auftritten für offenstehende Münder vor den europäischen Bühnen gesorgt. COULD WE BE MORE erfüllt nun all die Hoffnungen, die man haben durfte: 15 Songs mit großartiger afrikanischer Polyrhythmik („Blue Robe I + II“), tollem Soul-Gesang („Those Good Times“), buttrigen Bläsern („Age Of Ascent“), feinen Gospels im Outro und natürlich mit extra viel Funk! Kokoroko heißt in der westafrikanischen Sprache Urhobo übrigens so viel wie „Bleib stark“ – mit diesem Album fällt das ganz leicht.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Panda Bear & Sonic Boom :: Reset
File under: Sommermusik. Ein Zwei-Mann-Traum zwischen Geräusch und luftigen Melodien.
The Chemical Brothers :: Dig Your Own Hole (25th Anniversary Edition)
Geburtstagsausgabe des grenzsprengenden Electro-Rock-Meisterwerks.
Jack White :: Entering Heaven Alive
Nur drei Monate nach dem hibbeligen Konzeptalbum folgt die Retro-Rock-Reprise mit Fidel.
ÄHNLICHE ARTIKEL
Mit Kokoroko: Diese drei neuen Releases sind unsere Alben der Woche
Unsere Top-3-Platten der Woche könnten unterschiedlicher nicht sein: Hier trifft souliger Afrobeat auf kosmopolitischen Neo Soul und tanzbaren Synthie-Pop.
Unsere Geheimtipps: Diese 10 Afrobeat-Alben solltet Ihr Euch anhören
Miles Davis hat gesagt, Afrobeat sei die Musik der Zukunft. Tony Allen hat die Zukunft in die Welt gespielt. Und Fela Kuti hat dem Afrobeat Geschichte und Gesicht gegeben. Frank Sawatzki entdeckte den Afrobeat der 70er vor 25 Jahren und verfolgt seitdem die Grooves und Stories, die bis ins Zentrum des aktuellen Pop weisen. Seine Liebeserklärung in 10 nicht so bekannten Alben.
Mit Fucked Up, Element of Crime und Mavi Phoenix: 10 neue Alben, die diese Woche erschienen sind
Cat Power wandert zurück zu ihren Folk-Wurzeln, Element of Crime bleiben ihrem stoisch-melancholischen Chanson-Rock treu und die Berliner Postpunks Trucks sind „Jenseits von D”.