Lany

Lany

Polydor/Universal

R’n’B-Dream-Pop-Zauber unter Westcoast-Einfluss. Das Trio tanzt in Richtung Charts auch mal aus der Reihe.

42 Millionen Klicks, Spotify-Kategorie „Discover“. In der Währung des Streaming-Dienstes wird „ILYSB“ zum Monster der Stunde. Und die Band, die den Track produzierte, hat sich den Mainstream-Erfolg leserlich ins Stammbuch geschrieben. So stromlinienförmig wie Beobachter dieser Senkrechtstarter-Geschichte das erwartet hatten, fällt der erste Longplay-Auftritt von Lany dann aber doch nicht aus.

Paul Klein, Les Priest und Jake Goss ziehen mit ihren R’n’B-Dream-Pop-Produktionen nur selten auf Gemeinplätze. Minimale Keyboardvariationen erinnern sekundenlang an Terry Riley, mitten in die Platte stellt die Band einen eine Minute und 18 Sekunden langen Voicemail-Beitrag, den man direkt Studio Braun zukommen lassen möchte: Goss‘ Mutter flippt aus, als sie entdeckt, dass sich ihr Sohn ein Herz für seine Eltern tätowieren hat lassen.

Zum einen ist diese Platte in ihrer geschmeidigen Gefühligkeit so etwas wie Sitcom-Pop, zum anderen aber verweisen Lany im AOElektroRock ganz abgeklärt auf den Westcoast-Sound der 70er- und 80er-Jahre. Über den Keyboardflächen dürfen sich die Stimmen selbstverliebt im Kreis drehen, die Pforten der TOO-SLOW-TO-DISCO-Disco schließen gerade wieder. Six in the morning in California. Der Tag wird gut.

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