Larry Coryell – Defference

Ist das „Elfte Haus“ wieder geöffnet, etwa renoviert, oder sind bloß die Krümel aus den Ecken zusammengefegt worden, also übrig gebliebenes Material früherer Sitzungen zu diesem Album zusammengestellt? Schlitzohrig verschweigt die Plattenhülle nähere Angaben. Zum Teil stammen die Aufnahmen live aus Montreux von 1975, andere kommen aus dem New Yorker .,Lady Land“-Studio. Es muß sich durchweg um altere Bänder handeln. Was nichts gegen die Qualität sagt. Im Gegenteil, „Pieean Moon“ (mit Mike Brecker, Glen Moore, Tony Williams und Arthur Rhames) ist geladen mit nervöser Spannung. Nur in „Memphis Underground“ kriegt das Quintett einfach nicht den Swing rein, wie es Herbie Mann vor nun schon zehn Jahren schaffte. Versteckt zwischen den vier Gruppenaufnahmen sind Gitarren-Brillanten. Zweimal solo von Larry Coryell zum näheren Hinhören. Einmal im Duo mit Steve Khan – angeregt und spritzig mit hin und her huschenden Zitaten.