Latin Quarter – Swimning Agalnat The Stream

Man kann bei Latin Quarter ohne Zweifel eine Menge zum Mäkeln finden: das sozialpathetische Hauchen in Gesang und Texten, die glattpolierte Musik oder die ganze Studentenhafte Peter, Paul & Mary-Anmutung, die bei politisch engagierten Briten stets in den roten Bereich driftet. Trotzdem: Das dritte Werk SWIMMING AGAINST THE STREAM (dieser Titel…) überzeugt vor allem durch exzellente Kompositionen, äußerst griffige und schlagerhafte Song-Ideen, die stets Charme und Ausstrahlung haben. Richard Wright spielt seine Gitarre fast so filigran wie Mark Knopfler, Yonct Dunsfords silberhelle Vocals verströmen Folk-Atmosphäre – und last not least hat Tracy Chapmans Producer David Kershenboum bei den Aufnahmen in Los Angeles ganze Arbeit geleistet: luftig, leicht, unaufdringlich, eben haargenau auf die Kompsitionen von Steve Skaith zugeschnitten. Textlich geht’s zu wie in den Nachrichten: Tiermord, Atombombenversuche, die Lage der Schwarzen in den USA mit einem Wort, wir sind mal wieder sturzbetroffen. Wie gesagt, wer sich daran nicht stört, bekommt eine Ladung feiner Musik zu hören – kein Qualitätsabfall zu den beiden ersten Alben.