Lightspeed Champion – Falling off lavender bridge

In Interviews tischt Dev Hynes (21) merkwürdige Vergleiche für seine Musik auf:

„Als ob du deine Jungfräulichkeit zum fünften Mal verlierst …aber diesmal ohne Kondom.“ Den Verkehrsschutz mal außen vorgelassen, treffend ist diese Bemerkung auf eine Art schon. Die zwölf Songs kommen ohne die Dramaturgie eines „ersten Mals“ aus. Hynes flaniert durch Pop-Prachtalleen, die Besuchern des Bright-Eyes-Universums ein wohliges Gefühl der Vertrautheit vermitteln, er badet in polyphonen Vokalspielen und weiten semiakustischen Arrangements, wie man sie von ambitionierten Amerikanern erwartet. Hynes. gebürtiger Amerikaner und Wahlbrite. 2005 als Gitarrist und Part-Time-Vokalist der Test leides zu kurzem, fragwürdigem Ruhm gelangt, erfindet sich als Singer/Songwriter neu – mit starker Country-Schlagseite. Produziert wurde Hynes‘ Soloalbum in Omaha. Nebraska, von Saddle-Creek-Hausproduzent Mike Mogis, an den Aufnahmen waren Clark Baechle(The Faint), Emmy The Great und Mitglieder von Cursive und Tilly And The Wall beteiligt. Nur Conor Oberst fehlt noch auf dieser Platte, die sich hervorragend in das Programm der Omaha-Mischpoke fügen würde. Hübsches Pedal-Steel-lntro, herzerwärmendes Oboenspiel auf „All To Shit“- die besten dieser Lieder leuchten wie Landschaften, die man mit Kerzenlicht durchstreift. Die Geschichten handeln von den sexuellen Tagträumen, die Jungs in ihren Parallelwelten haben (im neuneinhalbminütigen „Midnight Surprise“), sie erzählen von Rassenhass und Beziehungsfrust, am Ende grüßt Dev seine Mutter mit einem Song, der von Fleetwood Mac stammen könnte, „No Surprise(For Wendela)“ Und einmal singt er tatsächlich vom Verlust seiner Unschuld, erst später will er festgestellt haben, dass es nicht das erste Mal war. Das erste Mal war so schrecklich, dass er es vollkommen ausgeblendet hatte. VÖ. 25.1.

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