Lindisfarne – Dingly Dell

Warum ist ‚Lady Eleanor‘ von Lindisfarne bei uns nur so sang- und klanklos im Nichts untergegangen? Warum hält sich immer noch das Gerücht, Lindisfarne sei eine Band, die nur das englische Publikum ansprechen könne. Mit diesen Vorurteilen gegen die englische Fünfer-Formation ist keinem geholfen sie lassen uns auf dem Kontinent lediglich länger auf die Gruppe warten. In England ist sie inzwischen schon mehr als nur populär. Unvorstellbare Zuschauer-Massen bejubeln täglich das frische, mit viel Begeisterung vorgetragene Repertoire von Lindisfarne, das aus einer Mischung von Kirmes-Musik Schottenröcken und Folk-Music besteht. In dieser Konzeption entstand auch die neulich erschienene LP ‚Dingly Dell‘ Eine Platte, die Farbe besitzt – wenn auch nur eine einzige; die aber kommt in allen nur möglichen Schattierungen vor. Obwohl die Gruppe ein einfaches musikalisches Konzept hat, versteht sie es, damit kreativ zu arbeiten, sodass ein Gefühl von Langweile, jedenfalls, was mich betrifft, ausbleibt. Auf ‚Dingly Dell gibt’s ein paar dufte Songs wie zum Beispiel das wehmütige ‚Poor Old Ireland‘ und das nach Zuckerwatte riechende Instrumental-Stück ‚Planktons Lament‘. Lindisfarne sorgt für bediente Musik. Die Gruppe hat ihren eigenen Sound, der zum grössten Teil durch das Zusammenspiel von Mandoline und 12 seitiger Gitarre zustande kommt. Oh nein, Lindisfarne maxht sicher nicht nur Musik für englische Ohren – wer den Blödsinn bloss in die Welt gesetzt hat?